f&p blogIT-Sicherheit – Warum mittelständische Unternehmen jetzt handeln müssen

IT-Sicherheit:Warum Angriffsflächenmanagement jetzt Chefsache ist

Autor: Wolfgang Schenk

Könnte Ihr Unternehmen morgen Ziel eines Cyberangriffs werden? Die Antwort lautet: Ja – und das ganz unabhängig von Größe oder Branche. Auch in 2025 zeigte sich die IT-Sicherheitslage in Deutschland so angespannt wie nie: Angriffe erfolgen gezielter, flächendeckender und mit immer gravierenderen Folgen. Besonders betroffen: kleine und mittlere Unternehmen im industriellen Mittelstand. Warum? Weil ihre Angriffsflächen oft unzureichend geschützt sind – und Angreifer gezielt dort zuschlagen, wo der Widerstand am geringsten ist.

Angriffsflächen: Die unterschätzte Schwachstelle

Viele Unternehmen investieren noch immer primär in klassische IT-Sicherheit – Firewalls, Virenschutz, Backups. Doch das reicht nicht mehr. Cyberkriminelle nutzen inzwischen jede öffentlich erreichbare Schwachstelle: veraltete Systeme, schlecht konfigurierte Webserver, ungeschützte APIs oder frei zugängliche Login-Masken. Laut aktueller Analyse wurden 2025 täglich im Schnitt 119 neue Schwachstellen gemeldet – ein Plus von 24 %. Besonders alarmierend: 47 % der untersuchten .de-Domains enthielten öffentlich zugängliche, sicherheitskritische Informationen.

Was Mittelständler jetzt konkret tun müssen

Ein wirksames Angriffsflächenmanagement umfasst drei zentrale Säulen:

Transparenz schaffen: Welche Systeme, Dienste und Daten sind von außen erreichbar?

Risiken priorisieren: Schwachstellen identifizieren und nach Ausnutzbarkeit und Schadenpotenzial bewerten.

Sofortmaßnahmen umsetzen:

  • Exponierte Systeme durch VPN oder Zero-Trust-Architekturen absichern
  • Veraltete Software sofort patchen
  • Zugriffsschutz und Passwortsicherheit erhöhen

Cyberresilienz als strategischer Erfolgsfaktor

Nicht nur Prävention, sondern auch Reaktionsfähigkeit ist entscheidend. Viele Unternehmen verfügen weder über strukturierte Notfallpläne noch über Business-Continuity-Prozesse. Dabei zeigen Ransomware-Angriffe und Datenlecks: Wer nicht vorbereitet ist, zahlt doppelt – mit finanziellen Verlusten und Image-Schäden.

Besonders KMU unterschätzen nach wie vor ihr Risiko. Doch aus Sicht von Cyberkriminellen zählt nur eines: der Aufwand-Nutzen-Faktor. Ein schlecht geschütztes Unternehmen ist – unabhängig vom Umsatz – immer ein attraktives Ziel.

FazitIT-Sicherheit beginnt mit Verantwortungsbewusstsein

2026 wird das Jahr, in dem Unternehmen ihre IT-Sicherheit nicht mehr nur an Tools, sondern an ihrem Angriffsflächenmanagement messen lassen müssen. Entscheider sind gefordert, Verantwortung zu übernehmen – für Systeme, Prozesse und vor allem: für die Resilienz ihrer Organisation. Denn nur, wer seine digitale Angriffsfläche aktiv schützt, wird auch in Zukunft wettbewerbsfähig und sicher aufgestellt sein.

Dipl.-Inform. Wolfgang Schenk

Vorstand

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