Einführung eines unternehmensweiten End-to-End-Testmanagements in der Telekommunikationsbranche
Ein führendes Telekommunikationsunternehmen führte ein unternehmensweites End-to-End-Testmanagement ein, um Risiken in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und Prozessqualität nachhaltig zu sichern.

Welche Herausforderungen führten zur Einführung eines End-to-End-Testmanagements?
In einem dynamischen Telekommunikationsunternehmen waren regelmäßige Prozess- und Applikationsänderungen an der Tagesordnung. Diese Anpassungen erhöhten das Risiko für Störungen in der Wertschöpfungskette – von der Produktentwicklung bis zur Kundenabrechnung. Ziel war es daher, Risiken im operativen Geschäft zu reduzieren und die Qualitätssicherung entlang der gesamten Prozesskette zu professionalisieren.
Die Aufgabenstellung bestand darin, durchgängige, applikationsübergreifende Testmöglichkeiten für Geschäftsprozesse (End-to-End) zu definieren und eine effiziente Testorganisation aufzubauen.

Wie wurde die Analysephase gestaltet, um eine nachhaltige Teststrategie zu entwickeln?
Im ersten Schritt erfolgte eine umfassende Analyse und Dokumentation der bestehenden Wertschöpfungsprozesse. Dabei wurden die Prozessabhängigkeiten zwischen Fachbereichen, IT und Applikationen detailliert erfasst.
Anschließend entwickelte das Projektteam eine unternehmensweite Testrichtlinie und eine Teststrategie nach den Standards der ISO 29119 sowie den Vorgaben des International Software Testing Qualifications Board (ISTQB®). Diese Standards sorgten für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Wiederholbarkeit der Testverfahren – zentrale Anforderungen für ein skalierbares Qualitätsmanagement in der Telekommunikation.

Wie erfolgte die Abstimmung zwischen Fachbereichen und IT?
Ein entscheidender Erfolgsfaktor war die enge Zusammenarbeit zwischen Anforderungsmanagement, Entwicklung, Test und Abnahme. Diese Abstimmung ermöglichte die Harmonisierung der Prozesse über alle beteiligten Einheiten hinweg.
Durch regelmäßige Workshops und Prozessabstimmungen konnten Schnittstellenprobleme identifiziert und die Kommunikation zwischen den Abteilungen verbessert werden. So entstand eine einheitliche Sicht auf Testanforderungen und Freigabeprozesse, was langfristig zu einer höheren Prozessqualität führte.

Welche organisatorischen Maßnahmen wurden umgesetzt?
Zur nachhaltigen Verankerung des Testmanagements entwickelte das Team einen Vorschlag zur Aufbauorganisation inklusive klarer Stellenbeschreibungen für alle relevanten Rollen (z. B. Testmanager, Testanalyst, Testautomatisierer).
Diese organisatorische Grundlage ermöglichte eine strukturierte Einführung des End-to-End-Testprozesses, der zunächst in einem Pilotprojekt mit komplexen Applikationsanpassungen umgesetzt wurde. Ziel war es, die praktische Machbarkeit und Effizienz der neuen Teststrategie im Echtbetrieb zu überprüfen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Das Projekt führte zu einer verabschiedeten Testrichtlinie und einer unternehmensweit gültigen Teststrategie.
Zusätzlich wurden die Testprozesse in BPMN (Business Process Model and Notation) dokumentiert, was eine standardisierte und leicht verständliche Darstellung sicherstellte.
Im Pilotprojekt wurde die Machbarkeit der neuen End-to-End-Testprozesse erfolgreich nachgewiesen: Relevante Testfälle wurden erstellt und ausgeführt, wodurch eine signifikante Reduzierung von Fehlern und Risiken in der Wertschöpfungskette erreicht wurde.
Damit legte das Unternehmen den Grundstein für eine zukunftssichere Testorganisation mit klaren Verantwortlichkeiten und messbarer Qualitätssicherung.
FAQHäufig gestellte Fragen
Warum ist End-to-End-Testmanagement für Telekommunikationsunternehmen so wichtig?
Telekommunikationsprozesse sind komplex und stark vernetzt. Änderungen in einer Applikation können unerwartete Auswirkungen auf andere Systeme haben. Ein End-to-End-Testmanagement sorgt dafür, dass solche Abhängigkeiten erkannt und Fehler frühzeitig behoben werden – bevor sie den Betrieb oder die Kundenerfahrung beeinträchtigen.
Welche Vorteile bietet eine Teststrategie nach ISO 29119 und ISTQB®-Standards?
Diese international anerkannten Standards garantieren methodische Qualität und Transparenz. Sie schaffen einheitliche Testverfahren, verbessern die Kommunikation zwischen Fachbereichen und IT und erleichtern die Auditierbarkeit von Testprozessen – ein entscheidender Faktor für Compliance und Qualitätsmanagement.
Wie lässt sich eine Testorganisation erfolgreich im Unternehmen verankern?
Eine erfolgreiche Implementierung erfordert klare Rollen, Verantwortlichkeiten und Prozesse. Neben der technischen Umsetzung ist der Change-Management-Aspekt entscheidend: Mitarbeitende müssen geschult und in den neuen Testprozess eingebunden werden. Pilotprojekte sind hierbei ein effektiver Weg, um Erfahrungen zu sammeln und Akzeptanz zu fördern.
Über den Projektleiter
Das Projekt wurde von Dipl.-Wirt.-Ing. Max Eschweiler als Organisationsberater und Test Manager geleitet. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Aufbau effizienter Test- und Qualitätsmanagementstrukturen unterstützte er das Telekommunikationsunternehmen dabei, ein skalierbares und standardisiertes End-to-End-Testmanagement zu implementieren.
