Wie ein hochautomatisiertes Verpackungszentrum mit SAP-Integration in der industriellen Logistik realisiert wurde
Im Projekt „PACKFLOW“ wurde ein hochautomatisiertes Verpackungszentrum realisiert, das Technik, IT und Logistik nahtlos vereint. Mit intelligenter SAP-Integration, modernster Maschineninfrastruktur und klarer Strategie gelang ein echter Industrie-4.0-Erfolg – effizient, skalierbar und konzernweit als Referenz anerkannt.

Was war die Ausgangslage im Bereich technische Infrastruktur und Maschinenpark?
In einem industriellen Umfeld mit Fokus auf Vertragslogistik und Outsourcinglösungen bestand die Herausforderung in der Modernisierung und Integration eines hochkomplexen Maschinenparks. Die bestehende technische Infrastruktur umfasste 33 Maschinen mit einer technischen Verfügbarkeit von über 98 % – darunter:
- Vertikale Form-, Füll- und Verschließsysteme mit integrierter Mehrkopfverwiegung
- Teilautomatisierte Beutelverpackungsanlagen
- Kartoniermodule und automatisierte Kartonhandling-Systeme
- Folieneinspulmaschinen zur Ladungssicherung mit Stretchfolie
Diese Verpackungsanlagen wurden mit Anschlussdaten von 400V, 6 bar Druckluft sowie 230V EDV je Packplatzgruppe betrieben. Ziel war es, die Effizienz, Transparenz und Prozesssicherheit zu maximieren.

Welche Anforderungen gab es an die IT-Systemarchitektur und digitale Prozessintegration?
Ein zentraler Aspekt des Projekts war der Aufbau einer durchgängigen IT-Systemarchitektur für das Logistikzentrum. Die Verpackungsprozesse sollten vollständig in die bestehende SAP-Systemlandschaft integriert werden. Dabei wurde auf die FIST-Leitprinzipien gesetzt:
Die Umsetzung beinhaltete:
- Die Anbindung aller Maschinenarbeitsplätze an SAP über IDOC-basierte Schnittstellen
- Echtzeit-Rückmeldungen von Maschinenstatus, Auftragsfortschritt und Verfügbarkeit via BDE
- Integration von mobiler Datenerfassung (MDE) mit automatisierter Übergabe an SAP EWM/ERP
- Zentrale Leitstandsysteme zur Steuerung von Transport-, Bestands- und Produktionsdaten
Diese IT-Integration legte das Fundament für eine hochperformante digitale Supply Chain mit vollständiger Transparenz und Datenverfügbarkeit in Echtzeit.

Wie wurde das Projekt organisatorisch und operativ umgesetzt?
Das Projekt mit dem Titel „PACKFLOW“ wurde konzernweit als strategisches Leuchtturmprojekt aufgesetzt. Als Mitglied der Geschäftsleitung übernahm Peter Zitzlsperger die programmverantwortliche Gesamtsteuerung mit Entscheidungs-, Investitions- und Umsetzungskompetenz.
Kernaufgaben im Projektverlauf waren:
- Gesamtverantwortung für die strategische, technische und kaufmännische Umsetzung
- Direkte Führungsverantwortung für über 200 Mitarbeitende, Dienstleister und technische Partner
- Aufbau eines skalierbaren Maschinen- und IT-Systems im SAP-Kontext
- Einführung einer stringenten Governance-Struktur mit KPI-Steuerung, QM und Controlling
- Umsetzung der FIST-Leitlinien als Basis für langfristige Effizienz und Ausbaufähigkeit

Welche messbaren Ergebnisse konnten erzielt werden?
Das Projekt erreichte innerhalb kürzester Zeit exzellente Ergebnisse:
- Investitionssumme: 8,9 Mio. € (Maschinen, IT, Infrastruktur, Personal)
- Umsatzvolumen (3 Jahre): 39 Mio. €
- Return on Investment (ROI): <5 Jahre
- Produktiver Betrieb ab Monat 6 nach Go-live
Weitere Leistungskennzahlen:
- +25 % Steigerung der Verpackungsleistung durch Automatisierung
- –30 % Reduktion manueller Eingriffe im Verpackungsprozess
- <2 % Störungsquote, Verpackungsqualität auf OEM-Niveau
- Projektstatus: erfolgreich auditiert und konzernweit als Referenzlösung anerkannt
Welche Erfolgsfaktoren führten zur nachhaltigen Transformation?
Der nachhaltige Erfolg des Projekts basierte auf mehreren Schlüsselprinzipien:
- Ganzheitliche Integration von Automatisierungstechnik und SAP-Systemen
- Klare Governance und datenbasierte Steuerung über KPIs
- Fokussierung auf FIST-Leitlinien als strategischer Rahmen
- Frühzeitige Einbindung aller relevanten Stakeholder inklusive Werkleitung
- Kombination aus technologischem Know-how, logistischem Verständnis und Veränderungsmanagement
Mit „PACKFLOW“ wurde ein zukunftssicheres, digitalisiertes Verpackungszentrum geschaffen, das nicht nur Effizienzvorteile realisiert, sondern auch als Best-Practice-Beispiel für Smart Logistics und Industrie 4.0 dient.
FAQHäufig gestellte Fragen zur Verpackungsautomatisierung in der Industrie 4.0
Was versteht man unter SAP-integrierter Verpackungslogistik?
SAP-integrierte Verpackungslogistik bedeutet, dass sämtliche Verpackungsprozesse – von der Maschinensteuerung bis zur Datenrückmeldung – direkt mit SAP EWM oder ERP kommunizieren. Dies ermöglicht eine zentrale Steuerung, Echtzeit-Monitoring und vollständige Rückverfolgbarkeit innerhalb der Lieferkette.
Wie lange dauert die Umsetzung eines automatisierten Verpackungszentrums?
Die Umsetzung hängt von Projektumfang und Komplexität ab. In diesem Fall konnte das Zentrum bereits 6 Monate nach Go-live voll produktiv betrieben werden – durch klare Projektstruktur, SAP-Expertise und frühzeitige Stakeholder-Einbindung.
Welche Vorteile bringt die Automatisierung in der Logistik konkret?
Typische Vorteile sind:
- Erhöhte Kundenzufriedenheit durch stabile Qualität und schnelle Lieferfähigkeit
- Leistungssteigerung durch kontinuierliche Produktion
- Reduktion manueller Fehler
- Rückverfolgbarkeit und Transparenz durch digitale Systeme
- Kostensenkung durch geringeren Personal- und Nacharbeitsaufwand